Star Wars: The Clone Wars – Opfer und Ehre

Opfer und Ehre ist die 20. Folge der 22-teiligen dritten Staffel der Animationsserie Star Wars: The Clone Wars.

Anakin, Obi-Wan, Ahsoka, Tarkin und Even Piell irren immer noch durch die Zitadelle auf Lola Sayu. Während Osi Sobeck den Ausbrechern dicht auf den Fersen ist, bereitet Plo Koon eine Rettungsmission vor … (Quelle: StarWars-Union.de)

Quelle: StarWars-Union.de

Opfer und Ehre ist der Abschluss des Zitadellen-Dreiteilers und in meinen Augen eine der besten Folgen der bisherigen Serie. Die Folge bietet sehr ansprechende Computeranimationen und eine gelungene Handlung mit flottem Erzählstil. Die Protagonisten werden auf ihrer Flucht von dem Planeten immer mehr dezimiert und müssen sich ständig neuen Gefahren stellen. Um Count Dooku den geforderten Erfolg bieten zu können, begibt sich Zitadellen-Leiter Osi Sobeck persönlich auf die Jagd nach den Jedi – praktisch ein Garant für Versagen und Tod für ihn. In seiner Zitadelle wäre er zweifellos bombensicher gewesen und hätte dank der zahlreichen Kommunikationsmittel bessere Koordinationsmöglichen zur Verfügung gehabt. Und er als einzelner, eher kampfunerfahrener Separatist hätte in einer direkten Konfrontation wohl sehr wenig bewirken können – die einzige, nennenswerte Tat von ihm ist schließlich lediglich sein kurzer und erfolgloser Angriff auf Captain Tarkin.

Dieser greift in Opfer und Ehre übrigens auch mal selbst zur Waffe und weiß sich nun auch etwas besser zu benehmen; so äußert er nach Ahsokas Rettungsaktion einen Dank an sie, obwohl er noch in der Vorgängerfolge ihre Komptenzen in Frage gestellt hat.
Deutlich kampferprobter und geschickter als Captain Tarkin sind natürlich die Jedi, welche in dieser Folge die vielleicht besten Kampfchoreographien der bisherigen Serie bieten. Ihre Kämpfe gegen die Anoobas, deren Einsatz ich sehr einfallsreich finde – ein Gegensatz zu den sonst sehr mechanisierten Kampfeinheiten der KUS, sind sehr schnell und dynamisch. Even Piells Tod konnte man zwar vorhersehen, seine Bestattung macht diese Vorhersehbarkeit aber deutlich wett.

Einen nicht ganz so großen Auftritt wie erhofft erhielt die in Gegenangriff erwähnte Flotte der Republik, die die Flüchtlinge „rausboxen“ sollte. Die gezeigte Schlacht zwischen den Flottenverbänden der Separatisten und der Republik ist zwar akzeptabel, doch wenn Plo Koon in der Vorgängerfolge dramatisch erklärt, dass eine „gesamte Flotte“ geschickt werden müsste, um die Jedi zu befreien, darf man mehr erwarten als ein paar kleine Gefechte.
Das fällt aber in der Gesamtbewertung der Folge kaum ins Gewicht, da sowohl die Inszenierung und das Drehbuch (erneut von Matt Michnovetz) als auch die Animationen sehr überzeugen und ein durchweg positives Licht auf die Folge werfen.

Quelle: StarWars-Union.de

Der Zitadellen-Dreiteiler gehört somit zu den gelungendsten Mehrteilern von The Clone Wars, da jede Folge mindestens gut war und alle Folgen sehr eng miteinander verbunden waren. Der Erzählstil der drei Folgen ändert sich nicht, also ist der Zitadellen-Dreiteiler auch in sich stimmig und erleidet keinen Stilbruch.
Außerdem sehr gelungen sind die Charakterdarstellungen der zwei Serien-Neueinsteiger: Even Piell und Captain Tarkin. Zu beiden war nur relativ wenig Referenzmaterial (aus der Zeit der Klonkriege) vorhanden. Die Serienentwickler haben Tarkin, einer Berühmtheit aus Episode IV – Eine neue Hoffnung eine glaubwürdige Vorgeschichte verpasst. Den Kontinuitätsbruch zu Even Piells Geschichte kann man The Clone Wars verzeihen (da kam schon Schlimmeres vor) – nach dem Ende der Serie wird es sowieso schon genug geben, das man ausbügeln muss. Piells Charakter mit dem trockenen Humor gefällt jedenfalls.

Mit dem Ende von Opfer und Ehre stellen die Macher sich selbst noch eine große Herausforderung: sie müssen mit dem „Grund“ für diesen Dreiteiler, nämlich den Geheiminformationen über die Hyperraumroute, noch eine Fortsetzung spinnen, da die Geschichte so noch nicht fertig erzählt ist. Vielleicht wird dies ja die bislang größte Verbindung zu Episode III – Die Rache der Sith, schließlich muss General Grievous auch einen Weg finden, die Republik mit der Schlacht über Coruscant so überraschend im Herz treffen zu können.
Man darf gespannt sein.

Starke 4,5 von 5 Sternen.

One Response to Star Wars: The Clone Wars – Opfer und Ehre

  1. Dave says:

    Ich bin auf den Blogeintrag gestoßen, weil ich den Namen des Planeten gesucht habe, auf dem sich die Zitadelle befindet. Wie schon im Eintrag erwähnt, wird eine bedeutende Schlacht heraufbeschworen, aber die Erwartungen wurden nicht in entsprechenden Bildern umgesetzt. Enttäuschend ging es lediglich mehr nur um die Rettung, nicht darum eine Schlacht zu schlagen. Dabei heißt es von Plo Koon noch verheißungsvoll, solche Schlachten hätte es seit der alten Republik nicht mehr gegeben. Schließlich wird nichts über Verluste ausgesagt. Eines der Schiffe wird in einer abschließenden Szene noch sehr stark beschädigt. Etwas war noch auffallend: im Gegensatz zu, meiner Erinnerung nach, allen bisherigen Kampfszenen sind auch X-Wings in der Schlacht beteiligt.
    Der Handschlag von Annakin und Larkin ist für mich die prägenste Szene aus der letzten der drei Folgen. Beide betonten zuvor noch ihren näheren Kontakt zum Kanzler in einer Auseinandersetzung um ihre Ansichten. Der Augenblick des Handschlags erweckt bei mir den Eindruck, dass es zwischen beiden eine gewisse Einigkeit gibt.

    Der Planet heißt im Übrigen Loly Sayu.

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